Martha Nussbaum fordert eine Rückbesinnung auf den Liberalismus

Die amerikanische Philosophin ist am Dienstag in Berlin mit 100 000 Euro dotierten A.SK Social Science Award ausgezeichnet worden.

… Die Aufklärung war idealistischer und inspirierender als das Jahrhundert, das sie hervorgebracht hat. Denn sie stellte eine Welt der Gleichheit zwischen Hochwohlgeborenen und von niedriger Geburt, zwischen verschiedenen Rassen, zwischen Mann und Frau. Wir haben immer noch diese Träume, und wir versuchen sie in die Praxis hinüberzuführen. Und wir haben weitere Träume zu dieser Liste hinzugefügt: Wir träumen jetzt von einer Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen völlig gleich sind, und wir träumen von einer Welt, in der alle Bewohner aller Nationen in der Lage sind, ein lebenswertes Leben zu leben. Und, wichtig für mich, wir träumen von einer Welt, in der nichtmenschliche Wesen nicht mit Gewalt von Menschen ausgenutzt werden.

http://www.ksta.de/html/artikel/1233584056768.shtml

http://de.wikipedia.org/wiki/Martha_Nussbaum

Der Tag des gemeinen Deutschen

Ich wache auf. Langsam weckt mich die Stimme des zwangsfinanzierten Staatsrundfunks. Einmal auf meinen Beinen sehe ich mich um in meiner staatsgeförderten Wohngeld-Einheit. Gut, dass es bald die Sanierung mit den Konjunkturpaketgeldern gibt. Wir produzieren im Haus ja subventionierten Solarstrom. Mein Gott, sind wir öko. Ich setze mich in mein, mit Hilfe der Abwrackprämie jüngst erworbenes, steuerbegünstigtes KFZ und nutze die Pendlerpauschale um zu meinem Hartz4-aufgestockten Arbeitsplatz zu kommen. Manchmal träume ich von einer Eigenheimzulage. Allerdings kann ich mir die nur mit einer Staatsbürgschaft und einem Wiederaufbaukredit leisten. Kinder? Ja, die bekommen wir bald. Zunächst müssen wir das Ehegattensplitting abwarten und dann das Kindergeld beantragen, bevor wir das Elterngeld bekommen. Dann haben wir auch Kinder. Ach, und wenn das nicht klappt? Nun, es gibt ja immer die Sozialhilfe bis zur Frührente. Und zu guter letzt dann Sterbegeld. Aber so weit wollen wir es gar nicht kommen lassen. Schließlich bin ich ja Zwangskammermitglied. Und in der Gewerkschaft obendrein. Da gibt es bestimmt irgendein Streikgeld, wenn ich mal keine Bock habe. Oder ich werde einfach „krank“. Schließlich hab ich mir die Lohnfortzahlung ja verdient. Und natürlich das Krankengeld. Aber im Moment ist ja Krise. Da haben wir Kurzarbeit. So ein Mist. Immer diese zum Himmel schreiende soziale Ungerechtigkeit. Und der Staat? Der tut mal wieder nichts für den kleinen Mann…

Wohin driftet die Stuttgarter Zeitung?

Mal wieder beim Sichten der aktuellen Presselage im Land. Das Übliche: Föderalismusreform, Finanzkrise und Ministerschelte im Land. Aber Moment mal. Langsam nimmt das Meckern der Stuttgarter Zeitung paranoide Züge an. Man wittert Skandälchen aller Orten – auch dort wo gar keine sind. Gestandene Journalisten tun sich als Schlammschläger auf, wie kleine Jungs im Sandkasten. Man spielt die mediale Machtkarte gegenüber Personen, die eigentlich einen ganz guten Job machen. Und deren Relevanz allerhöchstens Landesniveau erreicht. Warum? Will man den nächsten liberalen Minister stürzen? Mit welchem Ziel? Im einem Land, in dem die Grünen bei 17%, die FDP bei 16% und die SPD bei 18% liegen? Und in dem die Gefahr einer schwarzen Alleinregierung permanent droht?

Da drängt sich doch ein Verdächtchen auf, zumal der eine oder andere Redakteur des Stuttgarter Monopolblattes emsig bei den Grünen referiert. Von dem unsäglichen Geschreibsel der offensichtlich unreifen Volontariatskandidaten mal ganz abgesehen. Pisa lässt grüßen. Aha. Das ist es also – Die mediale Vorbereitung von Schwarz-Grün im Land. Schade nur, dass der Verleger, immerhin einer weithin liberalen Tradition verpflichtet, sich solch kleines Karo gefallen lässt. Manchmal wünscht man sich doch mehr ehrlichen Wettbewerb bei der Tagespresse. Aber zum Glück gibt es ja uns Blogger – und damit auch die andere Seite der Medaille. Damit wird der schwindende Einfluss und der sinkende Wahrheitsgehalt der sterbenden Mediengattung Tagespresse ein wenig kompensiert.

Vierte Staatsgewalt in allen Ehren – Kontrollfunktion der unabhängigen Medien auch. So wichtig sie sind, so unsinnig werden sie im Monopolbetrieb. Merke – Alleinherrschaft ist nie gut. Deshalb – Mehr Wettbewerb, auch für die Medien. Lassen Sie sich nicht alles gefallen. Und glauben Sie nicht alles, was in der Zeitung steht.