Der Tag des gemeinen Deutschen

Ich wache auf. Langsam weckt mich die Stimme des zwangsfinanzierten Staatsrundfunks. Einmal auf meinen Beinen sehe ich mich um in meiner staatsgeförderten Wohngeld-Einheit. Gut, dass es bald die Sanierung mit den Konjunkturpaketgeldern gibt. Wir produzieren im Haus ja subventionierten Solarstrom. Mein Gott, sind wir öko. Ich setze mich in mein, mit Hilfe der Abwrackprämie jüngst erworbenes, steuerbegünstigtes KFZ und nutze die Pendlerpauschale um zu meinem Hartz4-aufgestockten Arbeitsplatz zu kommen. Manchmal träume ich von einer Eigenheimzulage. Allerdings kann ich mir die nur mit einer Staatsbürgschaft und einem Wiederaufbaukredit leisten. Kinder? Ja, die bekommen wir bald. Zunächst müssen wir das Ehegattensplitting abwarten und dann das Kindergeld beantragen, bevor wir das Elterngeld bekommen. Dann haben wir auch Kinder. Ach, und wenn das nicht klappt? Nun, es gibt ja immer die Sozialhilfe bis zur Frührente. Und zu guter letzt dann Sterbegeld. Aber so weit wollen wir es gar nicht kommen lassen. Schließlich bin ich ja Zwangskammermitglied. Und in der Gewerkschaft obendrein. Da gibt es bestimmt irgendein Streikgeld, wenn ich mal keine Bock habe. Oder ich werde einfach „krank“. Schließlich hab ich mir die Lohnfortzahlung ja verdient. Und natürlich das Krankengeld. Aber im Moment ist ja Krise. Da haben wir Kurzarbeit. So ein Mist. Immer diese zum Himmel schreiende soziale Ungerechtigkeit. Und der Staat? Der tut mal wieder nichts für den kleinen Mann…

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