ZEIT über die Twitter-Revolution

Viel wird gesendet und geschrieben über die neuen Kommunikationswege in und über den Iran. Ein guter Artikel zum Thema findet sich in der „Zeit“:

Ob die Volkserhebung der Iraner gegen den Wahlbetrug vom 12. Juni eine blutig niedergeschlagene Revolte bleibt, ist derzeit noch die unklare, jedes Freiheitsbewusstsein aufrührende Frage. Dass sie eine Medienrevolution bedeutet, ist dagegen gewiss. Während der professionelle Journalismus von der Straße gedrängt wird und sich mit Deutungsposen im Studio oder vor symbolisch grünem Buschwerk begnügen muss, füllt die ausschließlich nutzergesteuerte Nachricht die Lücke – und triumphiert wie nie zuvor. Community schlägt Hierarchie. Kommunikation ist Information. Fortan gilt: Diktaturen, die die freie Berichterstattung fürchten und durch Anwendung von Gewalt zu zerstören suchen, machen sich mit ihren Text- und Bilderverboten nur noch lächerlich. Und der Begriff „Nachrichtensperre“ gehört ins Lexikon der toten Wörter.

http://www.zeit.de/online/2009/26/neda-proteste-medien

Auch wenn es der etablierte Rundfunk nicht wahrhaben will und sich mit eher peinlichen Pseudo-Reportagen eingesperrter Korrespondenten über die Tage rettet: Twitter, Facebook und YouTube sind da und werden nicht mehr verschwinden. Das gerade im Aufbau befindliche Livestreaming wird insbesondere dem fett und träge gewordenen Fernsehen in Zukunft vermehrt den Rang ablaufen. Das ist auch gut so. Denn Konkurrenz  belebt schließlich das Geschäft.

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