Mitten in der Einsamkeit
Kommst Du wie gerufen
Plagst Dich durch die Dunkelheit
Auf zu neuen Ufern
Triffst mich mitten in der Nacht
Zu der Toten Stunde
Hast Dein kleines Licht entfacht
Welch bringt mir Deine Kunde
–
Für die kleine Ewigkeit
Werden wir vermählt
Mit großer, großer Heiterkeit
Glückstage man da zählt
Das Warten hat ein Ende nun
Fürstlich wird gespeist
Wenn wir uns zusammentun
Zum großen Lebensgeist
–
Muse, holde Liebesmagd
Hörst Du meine Seele
Quälst mich durch die Tüchtigkeit
Die ohne Dich nichts wäre
Schiebst und drückst Gedanken voll
Des armen Denkers Kopf
Der ringt um Sätze, Worte groß
Und hängt an Deinem Tropf
–
Wenn sechs die Uhr am Morgen schlägt
Nach durchwachter Nacht
Der Tag zum guten Werke lädt
Und alles schroff erwacht
Da senke ich mein müdes Haupt
In Deinen sanften Schoß
Jene, die den Schlaf geraubt
Mit ihrem Zauber groß
–
Geh nun, geh! Und schweb dahin
In Deine leisen Welten
In denen heut ich zu Gaste bin
Und sein darf eher selten…
Leiden ist des Dichters Glück
Mit Tränen muss er schaffen
Für ihn allein gibt’s kein zurück
Wie für all die Affen.
–
Wahres Hell entsteht im Dunkeln
Im faden Licht, im Kerzenschein
Wenn tausend heiße Sterne funkeln,
sich brennen in ein Herz hinein
zu großen Bildern sich verformen
verbiegen, krümmen Raum
Gedanken bilden neue Normen
Freiheit! Welch ein Traum!
–
Mit Dir allein an meiner Hand
durchschreite ich die Zeiten
Mir der mich diese Nacht verband
Mit allen ihren Weiten
Körper sein, das kannst Du nicht
Nicht in dieser Welt
Drum trägst Du auch das wahre Licht
Welches auf mich fällt
–
Unbekannte, wahre Schöne
Geist ist Dein Gesicht
Und es singen Himmelschöre
Ewig Dein Gedicht
Wenn Diesseits sich mit Jenseits paart
Entsteht die wahre Kunst
Und die ganze Menschenart
Erwacht aus finstrem Dunst.
–
Drum bring uns Glück, Du fremdes Wesen
Du Schöpfer alles Guten
Komm bald in diese Welt zurück
Denn ich muss… genesen
Erzählen was uns zwei verband
Durch alle Ewigkeit
Und endlich was ich dort verstand
Den Menschen weitergeben.
(4/2010)