Auf dem Weg zum Weltbürger

Nein, liebe Leser, ich werde in diesem Blog nicht in die allgemeine Lobhudelei wegen des Obama-Sieges in den USA einstimmen. Der richtige hat gewonnen. Punkt. Aber ich möchte einen Aspekt der „Generation Global“ in die Diskussion einbringen.

Die bestimmende Größe im internationalen Miteinander war seit dem 19. Jahrhundert das Konstrukt des Nationalstaats. Vielleicht ändert sich gerade jetzt etwas an diesem Konzept. Nicht nur in Europa leben wir in einer Union. In Nordamerika gibt es die weltgrößte Freihandelszone NAFTA. In Asien schließen sich Europa und Asien auf ASEAN Konferenzen kurz. Es herrscht Einsicht in die Tatsache, dass nationale Regelungen im Finanzbereich nicht länger tragfähig sind – in der globalen Internet-Economy schon gar nicht mehr.

Also wird nun auf Konferenzen getagt und verzweifelt nach globalen Regeln gesucht. Und nun kommt meine These: Neues Denken braucht einen neuen Typ Politiker. Eben jene, die einen multinationalen, multirassischen Hintergrund haben. Obama verkörpert eben diesen neuen Politikertypus. Eben nicht mehr Rasse, Herkunft, Konfession oder Staatszugehörigkeit entscheiden über globalen Erfolg.

Gefragt sind Lebensgeschichten, Menschen mit Substanz, Menschen mit Höhen und Tiefen – eben das Gegenbild des blassen Bürokraten oder des gestriegelten Parteisoldaten. Die Welt lechzt nach neuen Idolen.

Die technologische Entwicklung hat den Alltag der Menschen mehr verändert, als die alten Strukturen nationalstaatlichen Denkens verkraften können. Es spielt nun mal keine Rolle, ob der Online-Shop in den USA oder um die Ecke steht. Wir brauchen Menschen, die neue Technologien nutzen und nicht verteufeln – Menschen, die auch mal gegen die Parteiräson agieren, wenn es die Idee fordert.

Obama ist das Resultat eines neuen Zeitgeistes. Inhaltlich hat er, mit Verlaub, nur eine entscheidende Rede geschrieben und die immer und immer wiederholt. (Ja, ich habe alle Debates gesehen und schaue täglich CNN und CNBC….) Nein, die Idee Obama, die Idee des Change, der Veränderung (wobei keiner so richtig weiß, wohin eigentlich) diese Idee kann nur funktionieren, wenn man alte Denk-Konventionen über Bord wirft.

Das sehe ich als große Chance des Modells Obama. Wir haben sie – auf der ebene Europas. Wenn die Nationalstaaten Europas keine charismatischen Führer hervorbringen können – vielleicht kann es die Europäische Ebene ja.

Da sollten wir anfangen und einen Europäischen Präsidenten direkt vom Volk wählen lassen.

Das wäre die Chance für eine europäische Antwort auf die Amerikanische Veränderung.

Wir brauchen mehr schritte weg vom Nationalismus hin zum Weltbürgertum – mit Menschen die, immer mehr, durch die Vermischung der Kulturen und Ethnien, schon längst auf dem Weg dahin sind.

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