Imma be, Imma be

So hört sich 2010 an. Und so sieht es auch aus. Fergie gibt alles. Einmal gehört, geht das Ding nicht mehr aus den Kopf. Electro Hiphop mit alten Hiphouse-Samples aus 1989. Die genialen Black Eyed Peas wieder einmal mit einem recht schamlosen Stilmix der elektronischen Musik. Aber durchaus gelungen.

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Doch irgendwie erinnert der Refrain an HummerVee? LOL. Der Song stammt schon vom Mai 2009, das Video allerdings ist neu. Hmmm…. hier das Original aus 1989:  Tyree feat Kool Rock Steady – Turn Up The Bass. Klingt auch richtig gut nach so langer Zeit.

Übrigens: Wäre es nach den Lobbyisten der Plattenfirmen gegangen, wäre diese Art der Musik gar nie entstanden, denn sie beruht auf das Sampeln von Sound-Schnipseln von anderen Platten, was Ende der 80er mit den ersten Sampler-Geräten und Computern jedem möglich wurde. So wurden viele House-Platten schwarz gepresst. Das Establishment war geschockt und wollte das Sampeln verbieten. Später wurde aus Hiphouse Acid und Techno – der Rest ist Geschichte. Wieder einmal entstand Kreatives am Rande des Copyright. Und heute ist es Mainstream und ein Millionengeschäft für die Plattenfirmen. Verbote töten Kreativität und verhindern die Entwicklung von markt- und umsatzfähigen Trends. Das sollte man in der gegenwärtigen Internet-Debatte berücksichtigen.

Freiheit ist die Kraft der Schöpfung. Mehr davon.

Alte Musikvideos nach Jahr und Monat: http://www.yamelo.com

Stuttgart ist nicht Berlin

Ja, ja, Herr Mappus. Wer solche Parteifreunde hat, braucht wahrlich keine Feinde mehr. Warum aber macht Wolfgang Schäuble beim Kauf der geklauten Schweizer Bankdaten einen Rückzieher? Na? Eben. Weil er ganz genau weiß, dass es illegal ist, diese Daten zu kaufen. Und weil er sich die eigenen ministeriellen Finger nicht schmutzig machen will. Schäuble ist hier derjenige, der plötzlich, ganz entgegen seinen Unkenrufen vorher, kalte Füße bekommt – solange es galt, die Länderminister zum Kauf von brisantem Material zu überreden, war das Geschrei groß. Doch als man selber ran musste, war plötzlich der Ofen aus. Erst bellen und dann nicht beißen. Schlechtes Manöver, Herr Bundesfinanzminister. Und so durchschaubar. Ein typischer Fall von NIMBY.

Natürlich wird der Datendieb jetzt in Düsseldorf vorstellig. Oder in Hannover. Oder in Bremen. Soll er doch. Wir hier im Ländle haben eben eine andere Art des Umgangs mit Rechtsstaatlichkeit, übrigens bishin zum Präsidenten des Staatsgerichtshofs – und außerdem ist die Schweiz ein zu wichtiger Nachbar und Partner für Baden-Württemberg, als das man auf lange Zeit das Verhältnis zu Bern und Zürich verderben sollte.

Wir wollen deutsche Steuerhinterzieher in Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden überführen. Und das macht man über Staatsverträge und Rechtshilfe. Und nicht mit Datenklau. Das mögen die Nordlichter verstehen oder auch nicht.

Die Schweiz ist uns Schwaben schon immer kulturell näher als das preußische Berlin. Halb Südbaden lebt von Basel-Pendlern und die Landeshauptstadt profitiert von Schweizer Shoppern, die zu zehntausenden unseren Weihnachtsmarkt und unser Volksfest bevölkern. Wenn ich ehrlich bin, sind mir persönlich gute Beziehungen zu den Eidgenossen wichtiger als gute Beziehungen zu Berlin. Und falls Sie jetzt denken, ich wäre befangen: Nein, ich habe keine Konten in der Schweiz. Ich mag das Land und die Leute einfach.

Aus unserer Sicht ist es doch so: Die Schweizer bewahren Geld. Berlin hingegen verschwendet es.

Ich wollte ja schon immer mit den Schweizern wiedervereinigt werden. Aber mich hat ja keiner gefragt. (Verfasser bekannt)

Wir im Ländle ticken anders. Und das ist auch gut so. Um das auch deutlich zu machen, sollten Baden-Württemberg und Bayern schnellstens eine Initiative zur Abschaffung des Länderfinanzausgleichs starten und den verschwendungssüchtigen Preußen kurzerhand den Geldhahn zudrehen. Soli weg, jetzt, sofort. Ersatzlos streichen. Schluss mit der Dauersubventionierung des Ostens. Wirkung: Mehr Netto für alle. Es kann doch nicht sein, dass wir hier im Land das erwirtschaften, was dort oben sinnlos verbraten wird. Übrigens: Hätten wir die Zahlungen an den Länderfinanzausgleich nicht, wären wir im Länderhaushalt nahezu neuschuldenfrei. Mich nervt diese unheimliche Arroganz, mit der man aus dem hochsubventionierten Vorpommern uns vormachen will, wie schön man dort unser Geld verteilen möchte.

Baden-Württemberg hat in den letzten zehn Jahren über 20 Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich gezahlt. Geld, welches unseren Gemeinden, Schulen und Universitäten fehlt. Berlin hat in derselben Zeit 30 Milliarden Euro über den LFA eingenommen. Dazu kommen noch sog. Bundesergänzungszuweisungen (BEZ) von ca. 3 Mrd. im Jahr (2006). http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderfinanzausgleich.

Sollen doch die Rheinländer oder die Preußen die Daten kaufen. Wir werden ja sehen, was passiert, wenn die ersten CDs aus Luxemburg kommen. Dass die kommen, ist so sicher wie das Amen in der rheinisch-katholischen Kirche. Es spricht sich rum: Man kann mit Diebstahl auf deutsche Staatskosten reich werden. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis einem Luxemburger Kokain-Bankster das Geld ausgeht. Dann allerdings ist der Ton in Düsseldorf plötzlich ein ganz anderer. Wetten?

Hohenheimer Rektor befürwortet verfasste Studentenschaft

An der Uni Hohenheim befürwortet der Rektor die LHG-Forderung (eingebracht auch als LHG-Antrag auf dem FDP-Landesparteitag am 5.1.10) zu mehr studentischer Mitbestimmung. Aus den Uni-Newsletter:

Im dpa- und SWR-Interview: Rektor befürwortet verfasste Studentenschaft [22.02.10]

Eine Reaktion auf die Bildungsstreiks? Gleich zwei Mal forderte Hans-Peter Liebig in den Medien mehr politisches Gewicht für Studierende an baden-württembergischen Hochschulen. In der vergangenen Woche äußerte er sich gegenüber der dpa und am Samstag im SWR. Im Kern plädiert Liebig dafür, selbstständige Studentenvertretungen einzuführen und diesen Vorschlag bei der nächsten Hochschulrektorenkonferenz einzubringen.