Das Leid von heute ist nichts weiter als die gespeicherte Freude von morgen

Rein Zufällig begegnete ich mir bei einer Google-Suche nach einem Schiller-Satz die Tage selbst. In 2011 hatte ich einen Kommentar zu Sibylle Bergs Spiegel-Kolumne „Damals, in meinem Leben vor dem Tod“ verfasst. Darin finden sich einige Sätze, die ich hier teilen möchte:

Grandiose Sätze, Frau Berg, die ich mit jeder alternden Zelle, mit jeder fehlerhaften DNA-Mutation, jeder beginnenden Falte, jedem gefühlten grauen Haar nachfühlen kann. Wir sind, im wahrsten Sinne des Wortes, IMperfekt geworden. Doch, nun das Tröstende, im Tode liegt alle Wahrheit – in nihil omnia est – wie es Luther einst gesagt haben soll. Phasen des Nichtseins sind Entstehung des Neuen – und das Leid von heute ist nichts weiter als die gespeicherte Freude von morgen.

[…]

Und es kommt der Tag – an dem wir altersweise und milde lächelnd dem Weltschmerz von damals adieu sagen können. Hinterlassend Worte, Sätze, Gedanken und grenzenlose Liebe. Für die Ewigkeit schreiben wir, Frau Berg, nicht für die Welt.

Oh.

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