Das Auswandrerlied

Als Nachschlag zum Schweiz-Artikel fand ich folgendes:

Beamtenwillkür treibt mich fort
Leb wohl, du teures Land, das mich geboren
Beamtenwillkür treibt mich fort von hier.
Ich hab Amerika mir auserkoren.
Dort scheint allein der Freiheit Sonne mir
Dort drücken mich nicht der Tyrannen Ketten
dort schätzt man erst des Lebens hohen Wert
und wer sich will aus Sklaverei erretten
der folge mir, dort wird er erst geehrt

Dort kennt man nicht die stolzen Fürstenknechte,
verprassend nur des Landmanns sauren Schweiß,
dort freut der Mensch sich seiner Menschenrechte,
er erntet auch die Frucht von seinem Fleiß.
Es quälen ihn nicht jene Müßiggänger,
durch Fürstengunst betitelt und besternt.
Das Sklavenwort ‚Euer Gnaden‘ und ‚Gestrengen‘
ist aus dem Reich der Sprache weit entfernt

Nach diesem Lande laßt uns, ihr Brüder, ziehen,
es folge mir, der die Freiheit liebt und ehrt;
ein neues Leben wird dort uns allen blühen,
und Gott ist’s, der die Wünsche uns gewährt
Schon schlägt die längst ersehnte Stunde,
der Abschiedstag, ihr Brüder, ist nun da,
und bald erschallt aus unserem Munde;
Wie gut, wie gut ist’s in Amerika.

Nach der Niederwerfung der Revolution von 1848 wanderten Zehntausende von Bauern, Handwerkern, Arbeitern und Intellektuellen aus Deutschland aus, vorwiegend nach Amerika. Dies gilt besonders für Baden, aus dem dieses Lied stammt, das von Friedrich Hecker geschrieben wurde, und wo die preußischen Soldaten viele Menschen mordeten, die für die Demokratie gekämpft hatten.

http://www.volksliederarchiv.de/amerika
 

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